Nachhaltigkeit
Nachhaltige Nutzung von Smartphones
Im Hinblick auf Technik steht weniger unser ökologischer Fußabdruck als funktionale Eigenschaften und Design im Fokus. Dennoch kann unter anderem auch mit Smartphones verantwortungsbewusst umgegangen werden. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) fördert nun eine Informationsplattform zur nachhaltigen Smartphone-Nutzung. Dies könnte auch für Unternehmen interessant sein.
Was fördert das BMUV?
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) stellt dem Institut für Technik und Journalismus e. V. (ITUJ) Fördermittel zur Entwicklung einer interaktiven Informationsplattform zur Verfügung. Mit Hilfe dieser Plattform können sich Verbraucher:innen zu Themen rund um die nachhaltige Anschaffung, Nutzung und Entsorgung von Smartphones informieren. Darüber hinaus soll die Informationsplattform auch einen “App-Check” zur Verfügung stellen, mit welchem Nutzer:innen ihre Apps im Hinblick auf Nachhaltigkeit und etwa deren CO2-Verbrauch überprüfen können. Neben den Endverbraucher:innen werden daher insbesondere auch App-Hersteller:innen und Software-Entwickler:innen mit der Plattform angesprochen. Da Smartphones aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, sei laut Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke, auch hier eine umwelverträgliche Nutzung von großer Relevanz. Der Ressourcenverbrauch und die Umweltkosten bei Herstellung, Nutzung und Entsorgung der mobilen Geräte sei dem Großteil der Smartphone-Nutzer:innen gar nicht bewusst. Mit Hilfe der Plattform soll hier für mehr Aufmerksamkeit und Nachvollziehbarkeit gesorgt werden. Das kann auch seitens der Unternehmen von Relevanz sein, welche sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen möchten, so verfügen viele Mitarbeitende über ein Firmenhandy. Die Informationsplattform und auch der "App-Checker" bauen auf der bereits zur Verfügung stehenden Webseite www.mobilsicher.de auf.
Das Institut für Technik und Journalismus e. V. (ITUJ) ist ein gemeinnütziger Verein und verfolgt das Ziel, der Gesellschaft eine hochwertige Berichterstattung über technologische Entwicklungen bereitzustellen.
Was können Unternehmen und Mitarbeitende für mehr Nachhaltigkeit tun?
Auch Verbraucher:innen können ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren Nutzung von Mobilgeräten beitragen. Dazu zählen unter anderem Unternehmen und deren Mitarbeitende.
Nutzungsdauer verlängern
Mitarbeitende deren Vertrag für das Job-Smartphone ausläuft, müssen nicht automatisch auf ein neues Gerät umsteigen. Oft werden mit der Vertragsverlängerung neue Smartphone-Modelle angeboten, wobei das alte noch intakt ist. Hier gilt es zu hinterfragen: brauche ich das neue Gerät wirklich oder lockt mich nur das schickere Design oder ein neues technisches Feature? Der beste Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit ist es oft, Gegenstände bis zu ihrem Nutzungsende zu verwenden. In vielen Unternehmen werden ohnehin nicht in regelmäßigen Abständen neue Smartphones angeboten, das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt und sollte so beibeihalten werden.
Ein pfleglicher Umgang mit dem Mobilgerät trägt natürlich auch zu einer höheren Nutzungsdauer bei. Unternehmen könnten den Mitarbeitenden bei Aushändigung eines Smartphones parallel die passende Schutzhülle- und Folie mitgeben. Diese schützen das Handy vor Kratzern und kleinen Dellen.
Tipp: viele Geräte besitzen diese Funktion nicht mehr, allerdings trägt die Option des auswechselbaren Akkus automatisch zu mehr Lebenszeit des Smartphones bei. Sollte der Akku einmal kaputt gehen, lässt sich dieser bequem austauschen, ohne dass das gesamte Mobilgerät entsorgt werden muss. Grundsätzlich gilt vor dem Wegwerfen natürlich der Versuch die Geräte zu reparieren.
Gebraucht statt neu
Auch für Gewerbetreibende ist es möglich, technische Geräte gebraucht oder wiederaufbereitet zu kaufen. Plattformen wie refurbed, rebuy oder BackMarket machen es möglich. Secondhand-Smartphones sind definitiv umweltfreundlicher, da für sie keine neuen Ressourcen verwendet und Energie während der Produktion freigesetzt werden muss.
Faire Smartphones
Wer nicht auf ein neues Smartphone für die Belegschaft oder auch den privaten Verbrauch verzichten mag, kann beim Kauf auf fair hergestellte Geräte achten. Vorreiter in der Entwicklung fairer Smartphones ist unter anderem der Hersteller Fairphone. Die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen in den Herstellungsländern, aber auch der Gebrauch umweltschonender Materialien und der Verzicht auf umweltschädliche Ressourcen zeichnen den Herstellungsprozess fairer Smartphones aus.
Universal-Ladegerät für das Büro
Ein praktisches Tool für das Büro und gleichzeitig eine Maßnahme für weniger Elektromüll ist das Universalladekabel. Mit ihm müssen nicht für jeden Ladetyp eigene Kabel nachgekauft werden, stattdessen lässt sich in jeder Abteilung oder in jedem Büroraum eine Ladestation installieren.
Tipp: Laden Sie Ihr Smartphone richtig. Flache Ladezyklen sind für den Handy-Akku am besten. Der Ladezustand sollte stets zwischen 20 und 80 Prozent gehalten werden, ein vollständiges Entladen und dann wieder Aufladen schädigt dem Akku eher.
Alte Smartphones richtig entsorgen
Ist ein Gerät beschädigt und kann nach Nutzung nicht mehr verkauft oder weiter verschenkt werden, muss darauf geachtet werden, dass dieses korrekt entsorgt wird. Mobilgeräte dürfen keinesfalls im herkömmlichen Hausmüll beseitigt werden. Wertvolle Ressourcen gingen dadurch verloren oder Schadstoffe gelängen in die Umwelt. Seit 2016 können alte Smartphones kostenfrei bei größeren Elektronik-Händler:innen abgegeben werden. Händler:innen mit einer Verkaufsfläche von über 400 Quadratmeter sind sogar dazu verpflichtet, die Geräte anzunehmen.
Was tut BOS für mehr Nachhaltigkeit?
Als zertifiziertes klimaneutrales Unternehmen kompensieren wir unsere jährlich emittierten klimaschädlichen Gase vollständig. Unser Ziel ist aber nicht nur eine Kompensation, sondern eine grundsätzliche Reduktion von Emissionen und Abfällen. Mit unserer Solaranlage auf dem Dach unseres Wiehler Standorts können wir an guten Tagen bereits mehr Energie produzieren als wir verbrauchen können – selbst dann, wenn unsere Elektroautos geladen werden. Unsere Standorte in Köln und Düsseldorf beziehen Ökostrom. Innerhalb des BOS-Teams achten wir zudem schon fast peinlich genau auf die Mülltrennung, um einen Beitrag für effektives Recycling zu leisten. Auch bei der Wahl von Partnerunternehmen spielt das Thema Nachhaltigkeit, etwa in Form von Klimabilanz, für uns eine große Rolle. Dennoch gibt es viel zu tun.