Innovationen

Change implementieren

In unserem letzten Beitrag beschäftigten wir uns bereits mit dem Thema Change Prozesse in Unternehmen. Nun möchten wir genau auf die Modelle des Change Managements eingehen.

Veränderungsprozesse innerhalb von Unternehmen und Organisationen sind natürlich sehr individuell und sollten keineswegs nach Schema F ablaufen. Dennoch haben sich über die Zeit einige Methodiken etabliert, die sich beliebig in den eigenen Umsetzungsplan implementieren lassen.

Methoden zum Wandel

Das 3-Phasen-Modell 

Das 3-Phasen Modell nach Kurt Lewin von 1947 gilt als Klassiker des Change Mangements. Lewin geht grundsätzlich von treibenden sowie widerstrebenden Kräften aus. Diese gilt es in Einklang zu bringen. Ohne Balance führt die Dominanz der widerstrebenden Kräfte zu einer Verhinderung der Veränderungsdurchsetzung beziehungsweise einer Instabilität der Organisation bei Überwiegen der treibenden Kräfte. Die Veränderungen im Unternehmen werden nach dem Psychologen in drei Phasen durchgeführt:

  • Auftauphase: Es gilt zunächst die Bereitschaft zur Veränderung sicherzustellen und die Akteure von der Notwendigkeit des Wandels zu überzeugen. 
  • Bewegungsphase: In dieser Phase wird die Neu- oder Umgestaltung durchgeführt.
  • Einfrierphase: In der letzten Phase des Modells muss die Veränderung innerhalb der Organisation stabilisiert und verankert werden.

Im Grunde lassen sich diese Phasen ebenfalls mit Planung - Umsetzung und Kontrolle bezeichen.

Das 8-Stufenmodell

Um Veränderungen erfolgreich zu implementieren muss ein Unternehmen nach John Kotter acht Stufen durchlaufen. 

  1. Stufe: Ein Gefühl der Dringlichkeit erzeugen. Die Notwendigkeit muss auch in diesem Modell zunächst erkannt werden und deren Relevanz kommuniziert. 
  2. Stufe: Etablieren Sie in der nächsten Stufe ein Change-Team aus Führungskräften, die die Motivation zum Wandel weiter vorantreiben. Der Wandel selbst wird auf dieser Stufe jedoch noch nicht herbeigeführt. 
  3. Stufe: Nun gilt es ein Ziel und eine begeisternte Vision zu kreieren und eine Strategie zur Veränderung zu entwickeln. Wie wird sich die Zukunft von der Vergangenheit unterscheiden?
  4. Stufe: Diese Stufe steht ganz im Sinne einer gelungenen Kommunikation mit der Belegschaft. Es geht darum Verständnis und Akzeptanz zu generieren. 
  5. Stufe: Schaffen Sie nun Hindernisse aus dem Weg und etablieren Sie Handlungsräume auf einer breiten Basis.
  6. Stufe: Nun gilt es Erfolge zu erzielen, um die Mitarbeitenden weiterhin motiviert zu halten. 
  7. Stufe: Das Tempo soll beibehalten werden, um die Veränderung weiter anzutreiben und den Zielzustand zu erreichen.
  8. Stufe: Auf der letzten Stufe müssen die durchgesetzten Veränderungen im Unternehmen verankert werden. Halten Sie daran fest bis alte Gewohnheiten durchbrochen werden. 

5-Phasen-Modell von Krüger

Aufbauen auf dem 3-Phasen und 8-Stufenmodell entwickelte der Wirtschaftswissenschaftler Wilfried Krüger das 5-Phasen-Modell. Im Gegensatz zum linearen und eher starren Modell von Kotter geht Krüger mit seinem Modell davon aus, dass die Phasn flexibel anpassbar sein müssen. So sind auch Rückschritte in früheren Phasen denkbar. 

  • Initialisierungsphase: Zunächst soll eine Ist-Analyse durchgeführt werden. Welche Wechsel sind notwendig? 
  • Konzeptionsphase: In dieser Phase müssen Projektverantwortliche ernannt werden, welche anschließend ein Konzept erarbeiten.
  • Mobilisierungsphase: Die geplanten Veränderungen müssen rechtzeitig und transparent kommuniziert werden, um die Bereitschaft der Belegschaft einzuholen.
  • Umsetzungsphase: Nun geht es mit den Beteiligten an die Umsetzung der geplanten Maßnahmen. Der Fortschritt sollte regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden.
  • Verstetigungsphase: Nachdem der Change Prozess erfolgreich wahr, sollten Mitarbeitende grundsätzlich auf weitere Veränderungen vorbereitet werden. 

Das ADKAR-Modell 

Das Modell von Jeff Hiatt stellt bei Veränderungsprozessen die Mitarbeitenden in den Vordergrund. 

Das Akronym ADKAR steht für: 

  • Awareness: für die Notwendigkeit einer Veränderung
  • Desire: den Wunsch an der Veränderung mitzuarbeiten – stellen Sie unter anderem die Vorteile vor, die der Wechsel mit sich bringt. 
  • Know-how: um den Erfolg einer Veränderung sicherzustellen – eventuell sind Schulungen nötig, auch Workshops können helfen neue Workflows zu erarbeiten oder das Team zu stärken.
  • Ability: das Können, um die Veränderung zu implementieren
  • Reinforcement: die Verfestigung, schließlich soll die Veränderung auch langfristig greifen

Diese fünf Stufen müssen von den Akteuren erreicht werden, um eine erfolgreiche Veränderung durchzuführen. Es gilt Widerstände zu identifizieren und aus dem Weg zu räumen, Aktivitäten zu fokussieren und Können zielgerichtet einzusetzen, um einen produktiven Change Prozess zu fördern. Über all dem steht eine transparente und offene Kommunikation.

Praxis

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