Innovationen
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Wir verbringen einen Großteil unseres Tages auf der Arbeit. Ein ergonomischer Arbeitsplatz im Büro ist daher von großer Bedeutung. Die Ergonomie im Büro muss nicht nur aktuellen Vorgaben entsprechen, sondern auch die Bedürfnisse der Belegschaft befriedigen. Dabei zeigen sich die Faktoren, die zu einem ergonomischen Büroarbeitsplatz beitragen, vielfältig.
Ergonomie wird oftmals fälschlicherweise mit Anthropometrie abgeleitet. Anthropometrie beschreibt die Lehre der Maßverhältnisse am menschlichen Körper und deren exakte Bestimmung. Ergonomie meint dagegen nicht nur die Körperhaltung sowie korrektes Sitzen, sondern beschreibt die gesamte Wissenschaft von der Arbeit und Anthropometrie im Sinne der Körperhaltung. Zur Ergonomie am Arbeitsplatz zählen daher auch Faktoren wie Klima, Akustik und Beleuchtung. Vereinfacht lässt sich Ergonomie als die Wissenschaft der menschlichen Arbeit definieren. Mit dem ergonomischen Arbeitsplatz gilt es dann, die berufliche Tätigkeit und damit einhergehend die Gesundheit der Belegschaft bestmöglich zu unterstützen.
Nur gesunde und zufriedene Mitarbeitende stellen eine motivierte Belegschaft. Diese Mitarbeitenden sind produktiv, leistungsfähig und gehen mit Freude ihrer Arbeit nach. Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung soll demnach zu qualitativ hochwertigen Ergebnissen führen und die Arbeitnehmenden dabei durch die Optimierung der Arbeitsumgebung bestmöglich unterstützen, kreativ und produktiv zu sein sowie Fehler zu vermeiden.
Ergonomische Arbeitsplätze werden nicht allein durch ergonomisches Mobiliar geschaffen. Auch das Arbeitsumfeld sowie die Organisation der Arbeit spielen eine elementare Rolle. Die Beleuchtung, Akustik und das Klima machen neben der Arbeitsplatzgestaltung einen ergonomischen Arbeitsplatz aus. Ein ergonomisches Büro ist immer in der Gesamtheit zu betrachten.
Moderne Arbeitswelten sind im besten Fall der Dynamik unserer Zeit angepasst und bieten den Mitarbeitenden unterschiedliche Bereiche zur Erledigung ihrer vielfältigen Aufgaben. Darunter fallen etwa Rückzugsbereiche für konzentriertes Arbeiten, Kollaborationsbereiche für den zwanglosen Austausch, aber auch klassische Meetingsituationen, welche das Besprechen von Anliegen in der Gruppe ermöglichen.
Für all jene Bereiche sind die Grundanforderungen an Ergonomie enorm wichtig. Für Besprechungsbereiche, in welchen auch längere Treffen oder Workshops und Konferenzen abgehalten werden, bieten sich durchaus auch Bürodrehstühle an, um langes Sitzen so angenehm wie möglich zu gestalten. Längeres Sitzen sollte jedoch die Ausnahme darstellen und nicht den Arbeitsalltag widerspiegeln. So zählt neben den oben genannten Faktoren im Grunde auch der Arbeitsinhalt. Abwechslungsreiche Aufgaben, für welche sich Mitarbeitende viel innerhalb der einzelnen Zonen ihrer Arbeitswelt bewegen, stellen bereits eine gute Voraussetzung dar. Wird dann innerhalb dieser Zonen noch mit verschiedenen Körperhaltungen gearbeitet, trägt dies erheblich zu einem ergonomischen Büroarbeitsplatz bei. Mobiliar kann sowohl innerhalb von Meetingräumen, aber auch an Einzelarbeitsplätzen unterstützend sein und zu Haltungswechseln anregen. Höhenverstellbare Tische, an welchen im Stehen und Sitzen gearbeitet werden kann, Kreativräume, in welchen die Mitarbeitenden zum Bewegen angeregt werden, um ihre Gedanken fließen lassen, die Möglichkeiten sind vielfältig.
Trotz unterschiedlicher räumlicher Szenarien gilt für alle Bereiche eines: sie müssen ergonomisch sein und den Mitarbeitenden beste Bedingungen zum Erledigen ihrer Aufgaben bieten. So muss beispielsweise in einer Telefonkabine ebenso ein Luftwechsel stattfinden, wie im herkömmlichen Raum auch, um ein angenehmes Klima zu erlangen. Alle Faktoren, die zur Ergonomie am Arbeitsplatz beitragen, müssen immer und an jedem Ort realisiert werden.
Ergonomisches Arbeiten ist unumgänglich, um gesundheitliche Probleme und Stress zu vermeiden. Nur so lässt sich die Motivation der Mitarbeitenden erhalten und deren Produktivität sicherstellen. Die Tätigkeiten der Belegschaft werden optimal unterstützt und berufliche Belastungen abgemildert. Ergonomie muss in der Arbeitswelt gegeben sein. In vielen Unternehmen, die den New Work-Gedanken verinnerlicht haben, wird Ergonomie ganz selbstverständlich gelebt. Ein ergonomischer Arbeitsplatz bedeutet gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum präventiven Arbeitsschutz zu leisten. Fehlende Ergonomie am Arbeitsplatz führt vor allem bei der Arbeit am Bildschirm langfristig zu Problemen. Zwar werden Bildschirmarbeitsplätze grundsätzlich als belastungsarme Arbeitsplätze eingestuft, dennoch können Bewegungsmangel, eine ungünstige Körperhaltung, einseitige Belastung oder eine unzureichende Arbeitsorganisation zu körperlichen Beschwerden führen. Auch die Augen werden durch stundenlange Bildschirmarbeit mit falsch arrangierter Technik oder ungünstigen Lichtverhältnissen belastet, sie werden trocken und können mitunter tränen.
Wechselnde Haltungen und Bewegung bilden die Grundpfeiler für gesundes Arbeiten am Büroarbeitsplatz. Um unterschiedliche Szenarien wie Sitzen und stehende Tätigkeiten abzufangen, bieten sich etwa Schwenkarme für den Bildschirm an, um die Ergonomie am Computerarbeitsplatz zu erhöhen. Beim Telefonieren kann gerne umher gelaufen werden, sofern es die Kolleg:innen nicht stört. Bietet es sich bei einer Tätigkeit an, kann der Bürostuhl auch nach hinten geneigt werden, dies bringt ebenfalls Abwechslung in den Büroarbeitstag.
Im besten Fall sollte ein Drittel des Arbeitstages aus Sitzen, ein Drittel aus Stehen und das andere Drittel aus Bewegung bestehen.
Die DGUV sieht weiterhin vor, dass Bildschirmarbeiten durch regelmäßige Tätigkeiten unterbrochen werden, welche vom Bildschirm unabhängig sind, um somit eine einseitige Belastung vorzubeugen. Ist diese Form der “Mischarbeit” nicht möglich, muss auf regelmäßige kurzzeitige Pausen während der Bildschirmarbeit geachtet werden.
Der Bürostuhl sollte sich dem Körper der Arbeitnehmenden anpassen und verschiedene Arbeitshaltungen ermöglichen. So sollte die Rückenlehne stufenlos verstellbar sein und ihre Oberkante im besten Fall bis zu den Schulterblättern reichen. Die Rückenlehnenwölbung stützt die Wirbelsäule in ihrem unteren und mittleren Bereich. Eine Lordosenstütze befindet sich auf Gürtelhöhe. So wird ein aufrechtes Sitzen gefördert. Eine flexible Rückenlehne ermöglicht zudem Variation in der Sitzposition und ein dynamisches Sitzen. Armauflagen entlasten zusätzlich die Schulter- und Nackenmuskulatur.
Die konkreten Einstellungen des Schreibtisches hängen stark von der Körpergröße der Mitarbeitenden, ihrer Sehkraft, das heißt, Weit- oder Fernsicht, sowie der Bildschirmgröße ab. Klar ist, dass ein zu hoher und ein zu niedriger Tisch ergonomisches Arbeiten stört. Ist die Tischplatte zu hoch eingestellt, wird dies mit einem Hochziehen der Schultern kompensiert. Wenn die Platte zu niedrig ist, neigen Arbeitnehmende dazu, ihren Rücken zu krümmen. Einer Fehleinstellung des Arbeitstisches folgen demnach in der Regel Verspannungen und Schmerzen im Rücken sowie im Schulter-Nackenbereich.
Die ideale Schreibtischhöhe für sitzende Tätigkeiten findet man unter Zuhilfenahme der Armlehnen heraus. Hierfür legt man die Arme mit locker herunter hängender Schulter auf die Armlehne auf. Auf dieser Höhe wird dann die Tischplatte eingestellt. so dass die auf der Lehne aufliegenden Arme bequem bis zum Tisch verlängert werden können.
Wichtig: zuerst wird der Bürostuhl auf die Mitarbeitenden eingestellt und auf Basis dieser Einstellung der Tisch auf den Stuhl.
Die Tiefe des Arbeitstisches ist grundsätzlich von den erforderlichen Sehabständen, dem benötigten Platz für Hand- und Armauflage, den Bautiefen der Geräte in Benutzung sowie dem beanspruchten Bein- und Fußraum abhängig. Eine Tiefe von mindestens 80 cm wird von der DGUV als ausreichend groß bezeichnet.
Um den Mitarbeitenden am Schreibtisch ausreichende Möglichkeiten für Haltungswechsel zu bieten, ist zudem ein entsprechender Bein- und Fußraum in Breite, Tiefe und Höhe unterhalb der Arbeitsfläche von Bedeutung.
In modernen Arbeitswelten wird vielerorts Desk-Sharing betrieben. Sind täglich wechselnde Mitarbeitende an einem Arbeitsplatz, muss der Schreibtisch von den Nutzenden einfach individuell eingestellt werden können. Im Idealfall geschieht dies flexibel per Knopfdruck.
Ein größerer Bildschirm schont die Augen und erleichtert das Arbeiten. Weiterhin müssen Blendungen und Reflexionen, etwa durch Fenster, verhindert werden. Die Aufstellung im rechten Winkel zu Fenstern ist ideal. Zu beachten sind dabei selbstverständlich Über-Eck-Fenster sowie die generelle Sonnenbewegung auf Basis der Ausrichtung des Gebäudes. Der Blick der Mitarbeitenden sollte geradeaus und dabei leicht nach unten geneigt sein. Ein Nach-Oben-Schauen gilt es zu verhindern. Der Abstand der Augen zum Bildschirm beträgt circa eine Armlänge. Bei der Nutzung von zwei Bildschirmen sollten die Bildschirmrahmen möglichst schmal sein, und die Bildschirme dicht nebeneinander stehen, um eine kompakte Gesamtansicht zu erhalten. Um Bildschirme frei an die eigenen individuellen Bedürfnisse anpassen zu können, sollten sie flexibel auf der Arbeitsfläche angeordnet werden können oder mit einer Dreheinreichtung versehen sein.
Grundsätzlich muss die Tastatur eine vom Bildschirm getrennte Einheit darstellen. Dauerhaftes Arbeiten am Laptop ist daher nicht zu empfehlen. Die Tastatur sollte in einem Abstand von zehn bis 15 Zentimetern zur Tischkante liegen, eine Maus ist in Tastaturnähe zu platzieren. Die Tastatur sollte zudem neigbar sein und die Beschriftung der Tasten ist vom Untergrund gut unterscheidbar sowie bei normaler Arbeitshaltung gut lesbar. Weitere Informationen zur Bildschirmarbeit und den jeweiligen Arbeitsmitteln finden Sie in der Rechtsvorschrift für Bildschirmarbeitsverordnung oder in der DGUV 215-410.
Tipp: Nähern Sie sich bei schlecht zu lesenden Texten nicht dem Bildschirm, sondern erhöhen Sie die Schriftgröße.
Eine starke Geräuschkulisse wirkt störend und kann die Produktivität am Arbeitsplatz behindern. Lärm sorgt für Unwohlsein und kann weiterhin Stress auslösen. Telefonierende Kolleg:innen, laute elektrische Geräte und Co. können durchaus belastend werden. Um den Lärmpegel am Arbeitsplatz zu mindern, bietet sich eine Zonierung in Kommunikationsbereiche und Arbeitsplätze für konzentriertes, ruhiges Arbeiten an. Der Einsatz lärmarmer Arbeitsmittel und die professionelle Analyse und Planung der Raumakustik sind weitere Aspekte. Weitere Maßnahmen, um die Raumakustik zu verbessern. finden Sie in diesem Artikel.
Das Raumklima setzt sich aus Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftbewegung und Luftqualität zusammen und wird von den Mitarbeitenden individuell wahrgenommen. Die in der Arbeitsstättenverordnung vorgeschriebene Temperatur beträgt mindestens 20 Grad, empfohlen werden 22 Grad. Die relative Luftfeuchte sollte laut DGUV 215-410 bei maximal 50 Prozent liegen. Ein regelmäßiges Lüften durch Fenster ist wichtig, um ein angenehmes Klima zu erhalten. Weiterhin helfen Luftbefeuchter und großblättrige Pflanzen. In diesem Beitrag haben wir weitere Informationen zu dem Thema Klima im Büro zusammengetragen.
Die Beleuchtung spielt im Hinblick auf die Leistungsqualität der Mitarbeitenden eine unmittelbare Rolle. Das Tageslicht sollte im Büro so lange wie möglich ausgenutzt werden. Ausreichend Fensterfronten ermöglichen, dass die Büroarbeitsplätze möglichst viel Tageslicht erhalten. Die Beleuchtung erfolgt dann indirekt. Blendungen müssen unbedingt vermieden werden. Tische sollten aus diesem Grund mit einer zur Fensterfront parallelen Blickrichtung angeordnet werden. Ein warmes Licht ermüdet die Augen weniger schnell und ist zudem natürlicher. Insbesondere in den Wintermonaten kann ausreichendes Tageslicht nicht sichergestellt werden, mehr Informationen und Vorgaben zu den lichttechnischen Gütemerkmalen der zusätzlich eingesetzten künstlichen Beleuchtung erhalten Sie in Kapitel 8.4.2 der DGUV 215-410.
Auch die Farbgebung und das Design des Büros können unterschiedliche Wirkungen auf die Mitarbeitenden haben. Neben der Anpassung an das Corporate Design des Unternehmens sollten Reflexionsgrade und die Eigenschaften von Farben für die Gestaltung berücksichtigt werden.
Die oben genannten Vorgaben sollten eingehalten werden, um die Mitarbeitenden am Arbeitsplatz bestmöglich zu unterstützen. Die einseitige Dauerbelastung durch stundenlanges Sitzen fordert Abwechslung in der Sitzposition, den Wechsel ins Stehen und Bewegung. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch ermöglicht beispielsweise zeitweises Stehen und ist ergänzend zu weiteren Maßnahmen empfehlenswert. Regelmäßige Tätigkeitswechsel wie etwa von Bildschirmarbeit zu Meetings und kreative Pausen fördern ebenfalls die Gesundheit der Belegschaft und die Ergonomie am Büro Arbeitsplatz.
Für die Ergonomie am Arbeitsplatz gibt es entsprechende Vorschriften. So liegt ein ergonomischer Arbeitsplatz in der Pflicht der Arbeitgeber. Das Arbeitsgesetz besagt in Artikel 23 (Abschnitt Arbeitsplätze) der Verordnung 3, dass Arbeitgeber Arbeitsplätze wie auch Arbeitsmittel nach ergonomischen Gesichtspunkten gestalten und einzurichten haben. Die DGUV 215-410 behandelt Bildschirm- und Büroarbeitsplätze und stellt Vorgaben im Detail vor.
Arbeitgeber finden hier weitere Informationen:
Im Zuge einer Arbeitsplatzevaluierung wird die Einhaltung der gesetzlichen Ergonomie-Vorgaben überprüft. Die Evaluierung kann unter verschiedenen Umständen und aufgrund unterschiedlicher vorangegangener Situationen durchgeführt werden.
Für das Homeoffice gelten im Grunde die gleichen Anforderungen wie für den Büroarbeitsplatz. Mitarbeitende sollten die ergonomischen Vorgaben auch für den Arbeitsplatz zu Hause ernst nehmen. Das heißt den Bildschirm entsprechend positionieren, die eigenen Möbel am Körper ausrichten, nicht nur am Laptop, sondern mit externer Tastatur arbeiten, für gute Lichtverhältnisse sorgen und so weiter. Für Arbeitgebende lohnt es sich, die Mitarbeitenden mit einer professionellen Ausstattung im Homeoffice (sowohl technisch, als auch im Hinblick auf das Mobiliar) zu unterstützen, um die Belegschaft gesund, motiviert und produktiv zu halten.
Ergonomie im Büro ist essentiell für eine zufriedene Belegschaft und einen effizienten Arbeitsalltag. Unsere Expert:innen unterstützen Sie gerne bei der Gesundheitsförderung für Ihr Büro. Dabei verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz und gehen mit unserer Mitarbeiterumfrage als Basis unseres Prozesses maßgeblich auf die Bedürfnisse und Wünsche der Belegschaft ein. Erfahren Sie hier mehr über unseren umfassenden SHIFT-Prozess oder setzen Sie sich mit unseren Ansprechpartnern in Verbindung.
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