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Quiet Thriving am Arbeitsplatz

Wir berichteten bereits über die Thematik Quiet Quitting. Die Weiterentwicklung dessen wird als Quiet Thriving beschrieben. Alles zum Thema haben wir zusammengefasst.

Kurzer Recap

Mit Quiet Quitting stellen sich die Arbeitnehmenden der Hustle Culture und dem penetranten Leistungsdruck im Job in den Weg. Damit ist keineswegs das stille Vorbereiten einer Kündigung gemeint, die meisten Mitarbeitenden mögen ihre Arbeitsstelle. Es geht darum, im Beruf nur das zu leisten, was im Arbeitsvertrag festgeschrieben ist und das Engagement darüber hinaus zu begrenzen. Das heißt weniger Überstunden und weniger Extrameilen. Einerseits stellt dies eine begrüßenswerte Entwicklung dar. Die Belegschaft beschäftigt sich mit ihren eigenen Werten, setzt Prioritäten und kommuniziert diese deutlich. Die Work-Life-Balacnce wird möglich, einem Burnout wird gezielt entgegengearbeitet. Auf der anderen Seite könnte uns Quiet Quitting auch langfristig unglücklich machen. Es liegt in unserer menschlichen Natur nach mehr zu streben, uns Ziele zu setzen und diese zu erarbeiten. Unser Berufsleben nimmt in der Regel einen Großteil unserers Tages ein, erfüllen wir in diesen Stunden nur unsere Pflichten und gehen unsere Routine nach, ohne Begeisterung für das was wir tun, kann dies schnell zu Unzufriedenheit führen. Auch die Arbeitsumgebung spielt hier eine zentrale Rolle. Mit Quiet Thriving wird Quiet Quitting weiterentwickelt. 

Was ist Quiet Thriving?

Die amerikanische Psychotherapeutin Lelsey Alderman prägte den Begriff des Quit Thrivings. Wer im Arbeitsalltag nur noch den eigenen Pflichten nachgeht, ohne Begeisterung für das eigene Tun zu empfinden, sieht sich schnell in einem Hamsterrad gefangen. Das Quiet Thriving spricht die Personen an, die im Hinblick auf ihren Job Resignation zeigen und bloß noch funktionieren. Quiet Quitting wird von diesen Arbeitnehmenden nicht betrieben, um das Privatleben zu verbessern oder den eigenen Werten zu entsprechen, sondern weil die Motivation und das Engagement fehlt mehr Inititiative zu zeigen. Gründe hierfür können die Arbeitsplatzgestaltung, unpassende Aufgaben, das kollegiale Umfeld und noch viele weitere sein. Mit Quiet Thriving (zu deutsch “stilles gedeihen”) soll die Unzufriedenheit bewusst gemacht und aktiv bearbeitet werden. Statt sich den Umständen zu ergeben und sich mehr und mehr vom eigenen Beruf zu distanzieren, soll sich aktiv bemüht werden. Der eigene Antrieb soll helfen Veränderung und Verbesserung im Berufsleben zu schaffen und sich im beruflichen Umfeld wieder wohler zu fühlen. Dabei liegt der Fokus auf den Dingen, die der eigenen Kontrolle obliegen. 

Wo hat Quiet Thriving seinen Ursprung?

Quiet Thriving entsteht insbesondere dort, wo eine Unzufriedenheit herrscht. Den Mitarbeitenden wird in diesem Kontext aber dennoch ausreichend Freiraum gewährt, an dieser zu arbeiten. Aber auch in einem posititven Arbeitsumfeld kann es zu Quiet Thriving kommen. Insbesondere, wenn Mitarbeitende gewertschätzt werden, fühlen sie sich in der Pflicht der Gemeinschaft etwas zurückzugeben. Auch in der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns kann Quiet Thriving seinen Ursprung haben. In Jobs mit Mehrwert, ist der Anreiz das eigene Potenzial zu entfalten und das Beste aus der eigenen Arbeitsstelle nochmal höher. Letztlich verbessert Quiet Thriving aus eigenem Antrieb der Arbeitnehmenden heraus das Engagement und die Produktivität im Berufsalltag. 

Wie äußert sich Quiet Thriving?

Im Gegensatz zu Quiet Quitting äußert sich Quiet Thriving gerade durch Eigeninitiative und die Bereitschaft “mehr zu tun”. Eine Verbesserung der Umstände oder die eigene Weiterentwicklung geht in der Regel mit der Übernahme weiterer Tätigkeiten und mehr Einsatz einher. 

Wie kann man das Arbeitsleben aktiv gestalten?

Um wieder mehr Wohlbefinden am Arbeitszuplatz herzustellen oder die eigene Person im beruflichen Kontext weiterzuentwickeln wird ein anderer Blickwinkel benötigt. Es gilt aktiv Maßnahmen zu ergreifen, um den Arbeitsalltag zu einer positiven Realität zu transformieren.

Kontrolle gewinnen

Zunächst gilt es zu ermitteln, welche Bereiche im beruflichen Alltag Sie unzufrieden stimmen oder wo Sie Optimierungspotenzial sehen. Dann gilt es herauszufinden, ob Sie über diese Bereiche Ihres Jobs Kontrolle haben oder nur bedingt, vielleicht sind es auch Gegebenheiten, auf die Sie gar keine Auswirkung besitzen. Gehen Sie dann die Bereiche auf die Sie Einfluss haben an. Für solche, die außerhalb Ihres Wirkungsgebietes liegen, gilt es zu überlegen, ob die Einstellung gegenüber diesen geändert werden muss. Ihre eigene Reaktion und Gedanken zu bestimmten Situationen lässt sich wieder aktiv von Ihnen kontrollieren. 

Stark machen

Nicht alle Bereiche, die Veränderungspotenzial aufweisen liegen also in unserer Macht. Aber Sie können sich stark machen für Ihr Anliegen. Sprechen Sie Ihre Probleme aktiv an und suchen Sie beispielsweise gemeinsam mit Vorgesetzten nach einer Lösung. 

Weniger Stress

Stress ist im Job nicht selten, doch unter ihm verlieren wir schnell die Kontrolle. Klares Denken, eindeutige Kommunikation und gekonnte Interaktion werden schwieriger. Langfristig führt Stress zu Unzufriedenheit und kann mitunter sogar krank machen. Auf lange Sicht muss sich also konkret etwas ändern. Kurzweilig bringen Atemübungen wieder Ruhe in den Körper und holen Sie aus der Anspannung in stressigen Situationen raus. 

Gleichgesinnte suchen

Gemeinsam ist man weniger allein. Treten Sie mit Kolleg:innen in Kontakt, welche sich mit den gleichen Themen und Problematiken beschäftigen wie Sie. Sie fühlen sich gerade nicht wohl in Ihrem Berufsalltag und möchten daran etwas ändern? Der Austausch mit anderen hilft hier ungemein und wirkt beruhigend. Solche Phasen haben wohl alle hin und wieder. Menschen, die Ihnen gut tun sind unersetzlich für ein angenehmes Arbeitsumfeld. 

Auszeit

Das Hamsterrad dreht sich mit Ihnen und Sie haben das Gefühl Tag für Tag auf der Stelle zu treten? Eine kleine Pause, ein kurzes Innehalten und ein Perspektivwechsel können oftmals bereits Wunder bewirken. Es muss auch nicht immer gleich ein Sabbatical oder Kurzurlaub sein, um über den eigenen Job zu philosophieren. Bereits eine kleine Auszeit, wahlweise an der frischen Luft, rücken die Dinge oft in ein anderes Licht und sorgen für einen klaren Kopf. Das Priorisieren von Pausen und Erholung sorgt weiterhin für mehr Motivation am Arbeitsplatz und letztlich auch für mehr Zufriedenheit im Alltag.

Gesundheit hat Priorität 

Wenn Sie Ihren Arbeitsalltag aktiv angehen und gestalten beziehungsweise verbessern möchten, benötigen Sie dafür ausreichend Energie und Kraft. Das regelmäßige Pause machen ist daher unverzichtbar, aber auch der Fokus auf die eigene Gesundheit ist essenziell für einen zufriedenen Arbeitsalltag. Die Basis bilden daher wie so oft: ausreichend Schlaf, genügend Wassertrinken, gesunde Ernährung und Bewegung. 

Grenzen setzen

Das Setzen von Grenzen trägt aktiv dazu bei, das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu erhöhen. Dem Priorisieren eigener Bedürfnisse kommt nicht nur im Quit Quitting, sondern auch im Quiet Thriving ein hoher Stellenwert zu. Seien Sie aber fair und kommunizieren Sie Ihre Grenzen transparent. Nur so kann auf diese Rücksicht genommen werden. 

Simpel aber effizient

Rücken Sie positives Denken in den Fokus. Wir tendieren dazu uns an negativen Gedanken regelrecht festzubeißen und sehen plötzlich nur noch das Schlechte an unserem Job. Verändern Sie doch einmal Ihren Blickwinkel und tragen zusammen, welche guten Dinge Ihren Arbeitsalltag ausmachen. Sicher sind dies mehr als Sie zunächst denken.

Ziele setzen

Auch wenn es grundsätzlich darum geht, bewusster zu arbeiten, sich mehr auch um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern und eine gute Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, kann das Setzen neuer Ziele und Herausforderungen letztlich zu mehr Zufriedenheit führen. Die eigenen Anforderungen müssen realistisch bleiben und dennoch ist mit dem Setzen neuer Ziele ein Antrieb da, welcher in den sonstigen Routine-Tätigkeiten vielleicht weniger präsent ist. Inspiration und Motivation sind Treiber, die die Qualität des Arbeitsalltags verbessern. Das Zelebrieren der eigenen Erfolge sorgt zudem für weiteren Antrieb.

Was, wenn Quiet Thriving nicht funktioniert?

Quiet Thriving als Weiterentwicklung des Quiet Quitting Ansatzes soll Mitarbeitende dazu bewegen, Bereiche Ihres beruflichen Alltags, die sie unzufrieden machen, nicht einfach hinzunehmen, sondern bewusst zu verändern. Das ist richtig und wichtig, doch lässt sich nicht jede Situation am Arbeitsplatz einfach optimieren. Ein positives Mindset und das Gespräch mit Vorgesetzten sind für viele Probleme relevant, aber eben nicht die Lösung aller. Sollte man mit den Ansätzen des Quit Thriving im Alleingang nicht mehr weiterkommen, empfiehlt es sich externe Hilfe zu suchen. Dies kann beispielsweise der Betriebsrat sein oder auch externe Expert:innen. 

Welche Vorteile bietet Quiet Thriving?

  • Stärkung des eigenen Wohlbefindens 
  • Verbesserung der Arbeitsumstände
  • Aktive Gestaltung des Arbeitsalltags, ergo mehr Engagement der Mitarbeitenden
  • Eigeninitiative der Belegschaft, die zu innovativen Ideen führen kann
  • Stärkung der psychischen Gesundheit
  • Vermehrte Motivation und Produktivität
  • Angenehmes Arbeitsklima
  • Weniger Burnout-Risiken

 

Quiet Thriving bietet auf individueller Ebene die Möglichkeit, Mitarbeitende zu stärken und deren Wohlbefinden sowie Zufriedenheit zu steigern. Gleichzeitig kann dadurch auch das Unternehmen profitieren. Im Hinblick auf die Gestaltung von Arbeitswelten, die Optimierung von Arbeitsbereichen und die Förderung der Gesundheit der Belegschaft stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. 

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