Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit
Auch die produzierende Industrie muss im Hinblick auf ökologische Herausforderungen grundsätzlich umdenken. Der Klimawandel wird vermehrt spürbar, Rohstoffe werden knapp und das Umweltbewusstsein der Industrienationen steigt – das Thema Nachhaltigkeit wird für Unternehmen noch präsenter.
Nachhaltigkeit baut grundsätzlich auf den drei Säulen ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit auf. Mit diesem Artikel beziehen wir uns ausschließlich auf die ökologische Nachhaltigkeit und die Verringerung der Umweltbelastung durch Produktion und Industrie im Allgemeinen. Diese umfassen selbstverständlich auch entsprechende Lieferketten und Prozesse, welche es im Sinne der Nachhaltigkeit zu betrachten und optimieren gilt. Nachhaltigkeit sollte sich dabei allerdings nicht auf einen Bereich des Unternehmens konzentrieren. Stattdessen gilt es, die drei Säulen fest in der Unternehmensphilosophie zu verankern und sowohl intern als auch extern zu leben.
Umwelt- und Klimaschutz lassen sich unter anderem durch technische Innovationen vorantreiben. Die rasche Digitalisierung und eine integrierte Kreislaufwirtschaft sind weiterhin Trends, mit welchen sich (Industrie-)Unternehmen auseinander setzen müssen. Die von ROI-EFESO und RecycleMe veröffentlichte Studie “Sustainable Turn 2025” gewährt einen Einblick in relevante Trends und Themen im Bereich industrieller Nachhaltigkeit, dabei versetzt sie uns gedanklich in das Jahr 2025. Klar ist, dass je nach Branche und Geschäftsmodell unterschiedliche Herausforderungen gemeistert und Lösungsansätze generiert werden müssen. Grundsätzlich geht die Studie jedoch davon aus, dass Unternehemen im Industriebereich die Nachhaltigkeitsziele der UN vollständig in ihre Geschäftsstrategie integrieren müssen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. So wird unter anderem der gesicherte Zugang zu Recycling-Rohstoffquellen zu einem strategischen Wettbewerbsvorteil. Doch nicht nur der unternehmerische Erfolg, auch die gesellschaftliche Akzeptanz hängt mehr und mehr von der nachhaltigen Ausrichtung des Unternehmens ab.
Die Studie stellt dar, dass für eine Transformation hin zu einer nachhaltigen Industrie insbesondere eine grundlegende Änderung der Denk- und Handelsmuster über die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens hinweg notwendig ist. Bestehende Vorgänge und Produkte gilt es im Hinblick auf eine nachhaltige Ressourcennutzung zu überprüfen und zu optimieren. Eine Investition in neue Technologien ist hierbei oft unabdingbar. Den Ergebnissen der Sustainable Turn 2025 nach, sehen die befragten Unternehmen aus verschiedenen produzierenden Branchen vor allem eine nachhaltige Energieversorgung als wichtig für ihr Geschäft an.
Auch ein nachhaltiges Produktdesign, Packaging und eine umweltfreundlichere Fertigung gewinnen für die Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Die Thematik Recycling und Kreislaufwirtschaft bewegt die Befragten ebenfalls zunehmend. Zusammenfassend kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus der Industrie rückt und Unternehmen die Bedeutung von Nachhaltigkeit nicht nur in dem Erhalt der Umwelt sehen, sondern, dass nachhaltiges Wirtschaften auch für den Erhalt ihrer Geschäfte eine große Rolle spielt.
Insbesondere in der Industrie stand das Thema Nachhaltigkeit in der Vergangenheit nicht primär an erster Stelle. Ein Wandel ist im aktuellen Zeitalter nun jedoch unumgänglich und muss strategisch angegangen werden. Zirkuläres Wirtschaften gewinnt an Bedeutung, es gilt, Lieferketten nachhaltiger zu gestalten und bewusst zu einer Dekarbonisierung beizutragen. Insbesondere die Bereiche Einkauf, Produktion und Logistik können umweltfreundlicher gestaltet werden. Hier besteht bei vielen Unternehmen noch Verbesserungspotenzial.
Bereits in der Produktentwicklung sollte auf die Nachhaltigkeit des Produktes geachtet werden. Auch der Einkauf lässt sich im Hinblick auf Ökologie und Moral der Ressourcenbeschaffung verbessern. Dank innovativer Technologien und erneuerbarer Energien lässt sich die Produktion ebenfalls optimieren. Auch im Bereich der Logistik gilt es, weiter zu optimieren, etwa durch Verbesserung der Transportstrecken und der effizienten Dekarboniserung. Unternehmen müssen sich zudem im besten Fall auch über eine Recyclingmöglichkeit ihrer Produkte Gedanken machen sowie über eine entsprechende Entsorgung. Grundsätzlich gilt es, Produkte so langlebig wie möglich zu gestalten und sie nach ihrer Nutzung im Idealfall in den Kreislauf zur Herstellung neuer Produkte zurückzuführen. Die Thematik ist durchaus komplex und kann nicht von heute auf morgen realisiert werden. Eine Schritt-für-Schritt-Umsetzung ist daher realistisch.
Analysieren Sie zunächst die Ausgangssituation Ihres Unternehmens. Wie bewerten Sie die aktuellen Umweltauswirkung von Herstellung bis zu Vertrieb Ihrer Produkte? Nun gilt es, konkrete Ziele für Ihr Unternehmen zu setzen und eine Strategie zu finden, welche Ihr Unternehmen nachhaltiger ausrichtet. Mit Hilfe einer Roadmap etwa können die Umsetzung detailliert geplant und Zuständigkeiten verteilt werden. Das Thema Nachhaltigkeit muss zudem mehr und mehr in Ihrer Unternehmenskultur gelebt werden. Die Belegschaft muss Vision und Mission des Unternehmens teilen. Workshops und Schulungen helfen, Mitarbeitende sensibler für Sustainability zu machen. Seitens der Unternehmensleitung sollten Investitionen (sei es in die Fähigkeiten der Belegschaft oder neue Technologien) fortan zielgerichtet im Sinne der Nachhaltigkeit verlaufen. Fortschritte gilt es während der Transformation, und auch danach im laufenden Geschäftsbetrieb zu messen und transparent an die Stakeholder zu kommunizieren. Wichtig bei der Ausrichtung hin zu mehr Nachhaltigkeit ist es jedoch auch, dass Unternehmen die damit einhergehenden Risiken im Blick behalten und Szenarien durchspielen, um diesen zu begegnen. Grundsätzlich sollte eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse betrieben werden, deren Rahmen jedoch, das oberste Ziel – Nachhaltigkeit, bilden muss.
Ein prägnanter Bereich im Hinblick auf die Nachhaltigkeit von Industrieunternehmen ist das Ressourcenmanagement. So sollten sich Unternehmen mit der Herkunft, Verarbeitung, Transport und der Entsorgung von Ressourcen gründlich auseinandersetzen. Die Nachhaltigkeit der Produktion tritt für Stakeholder:innen in den Hintergrund, wenn die Rohstoffbeschaffung die Umwelt dagegen sehr stark belastet. So gilt es, die Ressourcen, welche für die Produktion benötigt werden, kritisch zu bewerten. Inwiefern belastet deren Herstellungsprozess die Umwelt? Wie lässt sich dies womöglich verbessern? Sollte man einen anderen Hersteller wählen oder gar einen anderen Rohstoff mit einer besseren Öko-Bilanz? Aber nicht nur die Beschaffung, sondern auch die Entsorgung spielt im Ressourcenmanagement eine große Rolle. Werden aktuell Rohstoffe verwendet, welche aufwendig in ihrer Entsorgung sind oder sind sie restlos recyclebar? Sind die verwendeten Ressourcen womöglich gar biologisch abbaubar? Insbesondere mit der Recyclingsfähigkeit der verwendeten Rohstoffe sollten sich Unternehmen bewusst auseinandersetzen, um auf lange Sicht eine Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen.
Neben der Identifikation einer korrekten Ressourcenbeschaffung muss auch der Produktionsprozess auf seine Nachhaltigkeit hin geprüft und optimiert werden. Für eine Analyse des Status Quo lassen sich beispielsweise Energieverbräuche der in den Produktionsprozess integrierten Maschinen messen. So kann sich ein Bild darüber gemacht werden, wo Verbesserungspotenziale bestehen, um beispielsweise Energieverbräuche zu senken. Arbeiten die Maschinen umweltfreundlich, wird der für die Produktion benötigte Strom womöglich aus erneuerbaren Energien oder gar der eigenen Solaranlage gewonnen? Ist die Produktionsstätte mit energieeffizienten Fenstern ausgestattet und wärmegedämmt? In diesen Fällen ist die Produktion bereits um einen großen Faktor nachhaltiger gestaltet. Wichtig ist auch die Frage, wie effizient Ressourcen eingesetzt werden. Entsteht durch den Produktionsprozess viel Abfall? Wie groß ist der Anteil des Rohstoffes, welcher letztlich verarbeitet wird, wie groß ist der Anteil nicht verwertbarer Reste? Lassen sich etwa Zuschnitte besser gestalten und planen? Können womöglich recyclete Rohstoffe verwendet werden? Der technologische Fortschritt muss im Sinne der Nachhaltigkeit auch konkrete Anwendung finden. Die Digitalisierung und die Arbeit mit digitalen Netzwerken im Herstellungsprozess können uns dabei unterstützen, nachhaltiger und effizienter zu produzieren. Dazu zählt unter anderem auch das Einsparen von Papier. Grundsätzlich gilt, dass je besser die Produktionsplanung auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, desto besser ist es letztlich auch für Ökobilanz des Produktes und des Unternehmens. Eine transparente Darstellung der Nachhaltigkeit Ihrer Produktion ist grundsätzlich angebracht.
Viele denken bei der Produktion 4.0 an Automatisierung und Digitalisierung. Dabei kann die Industrie 4.0 durchaus auch mit der Thematik Nachhaltigkeit verbunden werden. Durch die Automatisierung von beispielsweise monotonen Arbeitsabläufen, können sich Mitarbeitende in der Produktion vermehrt auf komplexere Aufgaben fokussieren, was die Konzentration erhält und dadurch auch die Ausschussquote verringert. Das führt wiederum zu weniger Abfall und einen nachhaltigen Verbrauch von Ressourcen. Auch technische Fortschritte und Innovationen sind in vielen Fällen auf mehr Nachhaltigkeit ausgerichtet.
Dass Unternehmen aufgrund externer Bedingungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit, etc. im Sinne der Nachhaltigkeit umdenken müssen, steht außer Frage. Darüber hinaus ist es aber allein, um die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt zu erhalten, für Unternehmen unerlässlich sich mit der Thematik Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und sie in sämtliche Prozesse zu integrieren. Als nachhaltig agierendes Unternehmen treffen Sie nicht nur den Zahn der Zeit, sondern steigern gleichzeitig Ansehen und Markenwert gegenüber Ihren Mitbewerber:innen. Natürlich profitieren Unternehmen auch in Folge einer effizienteren Produktion, möglicherweise gesunkenen Kosten sowie Risiken und so weiter. Eine langfristige strategische Perspektive ist hierbei besonders wichtig.
Als zertifiziertes klimaneutrales Unternehmen ist es uns ein großes Anliegen, dass unsere Partner, die selben Werte vertreten wie wir. Bei der Wahl von Partnerunternehmen achten wir daher unter anderem auf die Klimabilanz und weiteres Engagement im Bereich Nachhaltigkeit. Weiterhin kompensieren wir unsere jährlich emittierten klimaschädlichen Gase vollständig. Dabei ist aber nicht nur eine Kompensation, sondern eine grundsätzliche Reduktion von Emissionen und Abfällen unser Ziel. Mit der Solaranlage auf dem Dach unseres Wiehler Standorts können wir an guten Tagen bereits mehr Energie produzieren als wir verbrauchen – selbst dann, wenn unsere Elektroautos geladen werden. Die Standorte in Köln und Düsseldorf beziehen Ökostrom. Innerhalb des BOS-Teams achten wir zudem schon fast peinlich genau auf die Mülltrennung, um einen Beitrag für effektives Recycling zu leisten. Dennoch gibt es viel zu tun.
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