Forschung

Klimasünder Dienstwagen? Bündnis “Vekehrswende in der Arbeitswelt”

Dienstwagen sind ein Teil unserer Arbeitswelt. Doch wie lässt sich die Fahrzeugflotte nachhaltiger gestalten und was kann man im Bereich Mobilität noch tun?

Was ist das Bündnis “Vekehrswende in der Arbeitswelt”?

Etwa ein Drittel der Wege in Baden-Württemberg werden in beruflichem Kontext oder für die Ausbildung zurückgelegt. Insgesamt 22 Verbände und Unternehmen wie Bosch, SAP, ADAC und Co. haben in Baden-Württemberg nun zusammen mit dem Verkehrsministerium das Bündnis “Verkehrswende in der Arbeitswelt” gegründet. Während der Erarbeitung eines Landeskonzepts für Mobilität und Klima entstand dieses auf Initiative des Ministeriums für Verkehr.

Mit der gemeinsamen Festlegung von Zielen soll der Weg zur Arbeit oder Ausbildungsstätte künftig klimafreundlicher gestaltet und Mobilität umgedacht werden. Hierzu zählt das Bündnis unter anderem die Umstellung der Firmen-Pkws auf emissionsfreie Antriebe und den damit einhergehenden Ausbau von Ladeinfrastruktur. Hinzu soll weiterhin der Ausbau des Personennahverkehrs kommen. Auch neue Konzepte wie Fahrgemeinschaften oder das zunehmend beliebtere E-Bike Leasing für Arbeitnehmende sind in diesem Kontext denkbar. Das Bündnis zielt darauf ab bis 2040 den berufsbedingten Verkehr klimaneutral zu gestalten. Ab diesem Jahr sollen sich keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr in den Unternehmensfuhrparks befinden. Die Weichen dafür sollen bis 2027 gestellt sein. Ab diesem Jahr sollen in Baden-Württemberg nur noch emissionsfreie Dienstwagen neu zugelassen werden. Für die kommende Zeit ist ein regelmäßiger Austausch innerhalb des Bündnisses geplant. Der Beitritt weiterer Unternehmen oder Verbände ist jederzeit möglich.

Warum ist eine Verkehrswende im Mobilitäts-Bereich nötig?

Dienstwagen tragen einen hohen Teil an den CO2-Emissionen im Mobilitätsbereich bei. So entfallen 76 Prozent des Gesamtausstoßes auf gewerblich genutzte PKWs. Da Firmenwagen jedoch durchaus auch privat genutzt werden, sollte dies im Hinblick auf die Zahlen beachtet werden. Dennoch entfällt grundsätzlich ein großer Anteil der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge auf solche, die einer gewerblichen Nutzung unterliegen. Diese machen etwa zwei Drittel aller neu zugelassenen PKWs aus. Weiterhin müssen die zurückgelegten Kilometer beachtet werden. Dienstfahrzeuge fahren während ihrer Nutzungszeit weitaus mehr Strecke als es Autos in der rein privaten Nutzung tun. Hinzukommt, dass Firmenwagen unter anderem aus Prestige-Gründen mitunter stark motorisiert und groß sind. Der Verbrauch und die Schadstoff-Emissionen sind demnach hoch.

Wie lässt sich die Klimabilanz verbessern? 

Arbeitnehmende möchten vor allem einen unkomplizierten und schnellen Weg zum Arbeitsplatz. Dass dies im Hinblick auf Klimawandel und Co. aber auch zunehmend nachhaltig geschehen muss, steht außer Frage. Es ist daher an der Zeit sich mit umweltfreundlicheren Alternativen und Lösungen zu beschäftigen.

Elektroautos statt Verbrenner

Nach und nach sollte die Fahrzeugflotte von Unternehmen vom klassischen Verbrennungsmotor hin zu alternativen Antrieben entwickelt werden. Diese werden zudem staatlich finanziell gefördert. In diesem Kontext gilt es allerdings auch die Ladeinfrastruktur flächendeckend auszubauen. Auch in Unternehmen sollten Ladestationen entsprechend ergänzt werden.

Öffentlicher Nahverkehr

Der ÖPNV muss insbesondere in ländlichen Regionen unbedingt ausgebaut werden. Es gilt weiterhin sicherzustellen, dass Gewerbegebiete gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angeschlossen sind. Zudem sollten Anreize für deren Nutzung geschaffen werden. So könnten Arbeitgebende beispielsweise Mitarbeitenden, welche keinen Dienstwagen nutzen möchten, obwohl ihnen ein Firmenwagen zustände, eine BahnCard oder etwa das Deutschlandticket anbieten. 

Carsharing und Verzicht auf kostenlose Parkplätze

Um das Autofahren effizienter und den Weg zur Arbeit nachhaltiger zu gestalten, könnten Arbeitnehmende sich in Fahrgemeinschaften zusammen schließen. Ein weiterer Anreiz um die Menge an genutzten (Privat-)Fahrzeugen zu reduzieren ist das Wegfallen kostenloser Parkplätze für einzelne Mitarbeitende. Auch für Geschäftsreisen oder die Arbeit des Vertriebs lassen sich Car-Sharing-Modelle umsetzen. Eine feste Fahrzeugflotte des Unternehmens wird je nach Bedarf unter den jeweiligen Mitarbeitenden aufgeteilt.

Hybride Arbeitsmodelle und mehr Flexibilität im Hinblick auf den Arbeitsort sorgen weiterhin für einen bewussteren Umgang mit Mobilität. Die tägliche Fahrt zum Büro ist in Zeiten von Homeoffice und Co. nicht mehr unbedingt nötig. Darüber hinaus gilt es grundsätzlich auch  die Fahrten im Kontext von Geschäftsreisen bewusster zu überdenken. Ist die Fahrt wirklich nötig oder lässt sich das Gespräch vielleicht auch digital umsetzen? Dank Videocalls und Co. kann einiges an CO2 eingespart werden. 

Radfahren 

Viele Unternehmen bieten bereits ein Fahrrad-(in der Regel E-Bike) Leasing an. Auch Zuschüsse für den privaten Fahrradkauf sind denkbar. Gut ausgebaute und zahlreiche Radwege erhöhen die Motivation mit dem Rad zur Arbeit zu fahren ebenfalls. 

Wie denkt BOS Mobilität?

Auch wir bei BOS sind daran interessiert kontinuierlich an einem nachhaltigen Handeln zu arbeiten. Stolz können wir verkünden, dass unsere Fahrzeugflotte für den Vertrieb aus elektrisch angetriebenen Autos besteht, welche dank unserer eigenen Solaranlage am Standort in Wiehl, sogar autark geladen werden können. Inwiefern wir uns weiterhin um mehr Nachhaltigkeit bemühen, lesen Sie in diesem Beitrag.

Der Dienstwagen hat per se sicher nicht ausgedient, doch gilt es Mobilität weiter zu denken, neue Möglichkeiten zu akzeptieren und innovative Wege zu gehen. 

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