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Sharing Economy und die Arbeitswelt

Die Sharing Economy gewinnt immer mehr an Bedeutung. Lesen Sie jetzt die Auswirkungen der Sharing Economy auf die Arbeitswelt und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringt.

Was ist die Sharing Economy?

Sharing Economy beschreibt ein Wirtschafts-Modell, in welchem sich Privatpersonen, Firmen oder eine Community Ressourcen und Dienstleistungen teilen. Ungenutzte Ressourcen wie klassischerweise Autos oder Wohnungen können über Online-Plattformen anderen zur Nutzung angeboten werden. So müssen diese Personen sich die geteilten Dinge nicht selbst zulegen. Das schafft einen ganz neuen Umgang sowie Zugang zu Ressourcen und Dienstleistungen. Weiterhin bietet die Sharing Economy neue Möglichkeiten und Chancen in den Bereichen Konsum und Nachhaltigkeit.

Welche Varianten der Sharing Economy gibt es?

Die Sharing Economy lässt sich in insgesamt drei Modelle unterteilen:

B2C

Ein Beispiel für das klassische Business-to-Consumer-Modell in der Sharing Economy ist das Carsharing. Ein Unternehmen verfügt über eine Fahrzeugflotte und verleiht die PKWs gegen ein Entgelt an Kund:innen. 

B2B

Im Business-to-Business-Modell wenden sich Unternehmen an andere Unternehmen. Beispielsweise hat ein Unternehmen freie Bürofläche und möchte diese nicht ungenutzt lassen. Also entscheidet es sich, die Räumlichkeiten als Coworking-Space an andere Unternehmen und Selbstständige zu vermieten.

P2P

Im Peer-to-Peer-Modell geht es um die Beziehung unter Privatpersonen. So stellt eine Person ein Gut oder Dienstleistung zur Verfügung. Das könnte eine Wohnung sein, die in Abwesenheit der Privatperson vermietet wird oder die Mitnahme weiterer Personen im eigenen Fahrzeug. 

Wie ist die Jobsituation in der Sharing Economy?

Durch moderne Technologien und das Nachhaltigkeitsbewusstsein unserer Gesellschaft verbreitet sich der Grundgedanke der Sharing Economy immer mehr. Dabei sprechen Sharingplattformen wie Uber oder AirBnB Menschen nicht mehr nur als Privatpersonen oder Endkund:innen an, sondern mehr und mehr auch als Arbeitnehmende. So bringt die Sharing Economy zunehmend sogenannte Mikrounternehmer:innen hervor. Die Zahl der Freiberufler:innen und Soloselbstständigen hat in den letzten Jahren zugenommen. Unter den Konditionen der jeweiligen Plattform arbeiten diese Personen selbstständig und eigenverantwortlich. Sie schätzen die Flexibilität und die geringen Markteintrittsbarrieren, welche die Sharing Economy bietet. Gleichzeitig befürchten Gewerkschaften, dass sich die Arbeitsbedingungen dadurch verschlechtern könnten. So tragen Soloselbstständige das volle ökonomische Risiko. Da die verschiedenen Online-Plattformen in der Regel lediglich als Vermittler ohne Arbeitgeberpflichten agieren, müssen sie sich auch selbst um Sozialleistungen, Vorsorgen und Co. bemühen. Neben den Soloselbstständigen bildet die Sharing Economy allerdings noch weitere neue Stellen. Online-Plattformen der vermittelnden Unternehmen und Co. müssen ebenfalls unterhalten und gemanaged werden. Weiterhin ist das Marketing dieser Plattformen ein großer Faktor, der weitere Stelle hervorbringt. Neue Geschäftsmodelle bieten Wachstumschancen und neue Beschäftigungsmöglichkeiten.

Wie sieht Teilen in der Arbeitswelt aus?

Geht man einmal weg von dem klassischen Plattformen-Denken der Sharing Economy, kann sich die Kultur des Teilens auch innerhalb von Unternehmen umsetzen. Coworking Spaces etwa werden immer wichtiger, viele Unternehmen bieten hybride Arbeit an oder stellen sogar langfristig größtenteils auf remote um. Hier bieten sich Coworking Büros an, welche nur nach Bedarf gemietet werden. Gegenteilig gibt es Unternehmen, welche aufgrund der hybriden Arbeitsmodelle ihrer Mitarbeitenden (zeitweise) leer stehende Büros haben. Diese lassen sich an Arbeitnehmende von Partnerunternehmen oder Freelancer vermieten. Wie Sie große Büroflächen möglichst effizient gestalten und vielseitig nutzen, erklären wir Ihnen gerne.

Eine weitere Möglichkeit am Arbeitsplatz effektiv zu teilen, sind die Firmenwagen. Seit der Pandemie fallen einige Langstreckenreisen weg und werden durch Videocalls ersetzt, sodass beispielsweise nicht jede:r Vertriebler:in einen eigenen PKW benötigt. Hier bietet sich zum Beispiel eine Fahrzeugflotte an, welche innerhalb des Vertriebsteams je nach Bedarf aufgeteilt wird. Weiterhin können Unternehmen bestimmte Aufgaben in Form von sogenannten Mikrojobs auslagern und über Plattformen an Freelancer vergeben. Diese Variante der Sharing Economy ist als Crowdworking zu verstehen und spart Kosten für Personal ein. Eine weitere interessante Variante ist das Teilen einer Vollzeitstelle im Rahmen des sogenannten Jobsharings.

Inwiefern muss in der Sharing Economy reguliert werden?

Eine Regulierung der Sharing Economy muss wohl dosiert sein. Einerseits sollten die Maßnahmen die mit der Sharing Economy verbundenen Wachstums- und Beschäftigungschancen ermöglichen, andererseits ist die Wahrung der Arbeitnehmenden (und Soloselbstständigen), aber auch Konsument:innen von höchster Priorität. Hinzukommt, dass Verzerrungen des Wettbewerbs zwischen den existierenenden und den neu aufkommenden Geschäftsmodellen zu verhindern sind. 

Welche positiven Auswirkungen hat die Sharing Economy?

Durch das gemeinsschaftliche Nutzen von Ressourcen und Dienstleistungen werden verschwenderische Verhaltensweisen durchbrochen und gleichzeitig die Effizienz erhöht. Ressourcennutzung wird effektiver. Das trägt gleichzeitig zu mehr Nachhaltigkeit und einer geringeren Umweltbelastung bei. Unüberlegte Neukäufe werden reduziert. Gleichzeitig sorgt die Sharing Economy für Kosteneinsparungen. Sowohl Vebraucher:innen als auch Arbeitnehmer:innen wird durch die Sharing Economy mehr Flexibilität geboten. So bietet die Sharing Economy neue Formen des selbstbestimmten Arbeitens, welches in der Regel mit einem flexibleren Arbeitsalltag und mehr Selbstbestimmheit einhergeht. Auch Nutzer:innen profitieren von flexibleren Optionen. Zum klassischen Hotel kommen in der Sharing Economy nun Zimmer und Wohnungen von Privatpersonen hinzu. Das bietet neue Möglichkeiten unter anderem im Hinblick auf Standort und Preis. Auch Unternehmen profitieren von Kosteneinsparungen, wenn sie Ressourcen mit anderen teilen. Insbesondere für kleinere Unternehmen mit wenigen Mitarbeitenden oder einem hohen Anteil an Remote-Arbeitenden bietet sich beispielsweise das Mieten eines Coworking-Spaces anstatt des Unterhalts eigener Räumlichkeiten an. Weiterhin spricht die Kultur des Teilens auch potenzielle, insbesondere junge ökoligisch bewusste Bewerber:innen an und eignet sich daher auch wunderbar für das Employer Branding. Weiterhin senken neue Technologien die Transaktionskosten für die Vermittlung von Gütern und Dienstleistungen, sodass neue Märkte entstehen können. Vor allem aber fördert die Sharing Economy die Gemeinschaft und Zusammenarbeit. 

Welche Herausforderungen gehen mit der Sharing Economy einher?

Auch wenn die Sharing Economy einige Vorteile mit sich bringt, so lassen sich in ihrem Kontext auch Nachteile feststellen. Grundsätzlich könnte sie traditionellen Branchen gefährlich werden. Die Hotelbranche etwa hat seit der zunehemenden Beliebheit von AirBnB zu kämpfen. Dies wirkt sich schlussfolgernd auch negativ auf Arbeitsplätze aus. Auch die Auslagerung von etwa Routineaufgaben an Freelancer oder andere Unternehmen bedroht Arbeitsplätze innerhalb einer Organisation. Interessant ist weiterhin, dass gut gedacht - nicht immer gut gemacht bedeutet. Am Beispiel des Fahrdienstvermittlers Uber zeigt sich ein Rebound-Effekt. Zwar sind scheinbar weniger Autos im Umlauf, da mehrere Personen in Städten den Fahrdienstleiter wählen, gleichzeitig generiert sich aufgrund des niedrigen Preises eine Mehrnachfrage an Uber-Fahrer:innen. So können trotz einer geringeren Nutzung von Fahrzeugen die Nachfrage nach Fahrten dennoch deutlich zunehmen. Nachhaltigkeit sollte daher auch innerhalb der Sharing Economy ein unabdingbares Ziel sein.

Einen interessanten und umfassenden Report zum Thema Sharing Economy gibt es hier.

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