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(Hintergrund-)Musik am Arbeitsplatz

Musik am Arbeitsplatz kann die Produktivität steigern, die Konzentrationsfähigkeit aber auch mindern. Was bei der Musikauswahl zu berücksichtigen ist und worauf man im Büro achten kann, haben wir hier zusammengetragen.

Ist Musikhören am Arbeitsplatz erlaubt?

Gegen Musikhören am Arbeitsplatz spricht rechtlich gesehen nichts, sofern es die Arbeit nicht beeinträchtigt. Grundsätzlich obliegt laut Bundesarbeitsgericht (BAG) die Erlaubnis und auch das Verbot von Musik aber dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin. Ist ein Betriebsrat vorhanden, hat dieser ebenfalls ein Mitbestimmungsrecht. In kleineren Unternehmen können Arbeitgeber:innen nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit das Musikhören während der Arbeitszeit erlauben oder verbieten.

 

Rundfunktbeitrag

Wird die Musik über das Radio gehört, gilt es, den Rundfunkbeitrag zu entrichten. Dabei ist es irrelevant, ob dieser als Privatperson bereits gezahlt wird. Die Kosten richten sich nach Anzahl der Beschäftigten, Anzahl der Betriebsstätten sowie Anzahl der Kraftfahrzeuge und werden dabei vom Unternehmen übernommen.

 

GEMA

Zusätzlich können Lizenzgebühren der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (kurz GEMA) hinzukommen. Diese ist dafür verantwortlich, Urheberrechte von Musiker:innen und Beteiligten zu schützen. Das Büro an sich fällt nicht in den öffentlichen Raum, welcher Abgaben an die GEMA zu entrichten hat. Diese Regelung gilt auch, wenn Kund:innen und Partner:innen die abgespielte Musik wahrnehmen. Offizielle Anlässe wie unter anderem Weihnachtsfeiern erfordern dagegen eine Abgabe an die GEMA.

Macht Musik produktiver?

Gerade im Ausdauersport ist bekannt, dass Musik die Leistung steigern kann. Mit dem richtigen Beat auf den Ohren laufen sich die letzten Kilometer fast von alleine. Tatsächlich lässt sich mit gut ausgewählter Musik auch im Job Leistung und Produktivität steigern. So erhöht Hintergrundmusik das Durchhaltevermögen und senkt gleichzeitig unser Stresslevel. Beim Hören von Musik werden weniger der Stresshormone Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet. Der Körper entspannt sich und Mitarbeiter:innen können sich auf das Wesentliche konzentrieren. Musik kann also auch die Konzentrationsfähigkeit erhöhen.

 

Musik beeinflusst unsere Emotionen

Musik kann unsere Laune beeinflussen. Das zeigt sich vor allem dann, wenn wir eine Verbindung zu den gespielten Songs haben. Dabei gilt: fröhliche, dynamische Musik hebt unsere Stimmung, traurige Lieder können leider das Gegenteil bewirken. Um nicht in emotionale Tiefs zu fallen, empfiehlt sich daher Musik, die bei ihren Hörer:innen positive Konnotationen hervorruft - das ist natürlich subjektiv zu betrachten. Gute Laune wirkt sich weiterhin positiv auf die Produktivität am Arbeitsplatz aus…

Was gibt es zu beachten?

Grundsätzlich gilt, dass aggressive Klänge und ein häufig wechselnder Stilmix, ebenso wie zu laute Musik, die Konzentrationsfähigkeit negativ beeinflussen. Leise Musik wirkt dagegen konzentrationsfördernd und ist im Vergleich zur Arbeit ohne Hintergrundmusik produktivitätssteigernd. Gleichmäßige Rhythmen von moderater Lautstärke sind besonders vorteilhaft im Hinblick auf das Leistungsvermögen von Mitarbeiter:innen. Unbewusst passen sich Hörer:innen der Musik an. Demnach sorgt eine gleichmäßige Rhythmik für eine gleichmäßige Arbeitsweise. Die Musik sollte im Büro also niemals die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wir können unsere Konzentration nur dann steigern, wenn die Lieder passiv wahrgenommen werden. Konzentrieren wir uns aber auf den Text oder die Melodie und nehmen die Musik aktiv wahr, lässt die Konzentration auf die eigentlichen To Do’s nach.

Tipp: Gut eignet sich Musik mit möglichst wenig Text, welche nicht ablenkt. Musik in der im Büro gesprochenen Sprache sollte weiterhin vermieden werden, da diese oft zum Mitsingen einlädt. Auch sollte der Musikstil nicht zu häufig wechseln.

 

Musik ist nicht gleich Musik

Nicht jede Art von Musik eignet sich für jede Art von Arbeit. 

Monotone Aufgaben wie das Sortieren von Akten, Einpflegen von Daten oder auch das Bearbeiten von E-Mails können schnell ermüden. Als Folge lässt die Leistung nach. Je routinemäßiger die Arbeit, desto eher eignet sich dynamische, abwechslungsreiche und anregende Musik. Hierzu zählt Rock, ebenso wie Pop und Rap. Das Tempo der Musik steigert dabei das der eigenen Tätigkeiten. Balladen sind in diesem Zusammenhang daher nicht zu empfehlen.


Arbeiten Sie jedoch an komplexeren Projekten oder erfordert eine Aufgabe volle Konzentration sind schnelle und dynamische Songs eher weniger produktiv. Insbesondere Lieder, welche zum Mitsingen verleiten und leicht ablenken, sollten hier vermieden werden. An dieser Stelle sind vielmehr sanfte Hintergrundgeräusche wie Naturgeräusche (Regen, Meeresrauschen, Vogelgezwitscher) zu empfehlen. Auch klassische Musik kann die Konzentration fördern und die Laune der Mitarbeiter:innen heben.

Geht es um Brainstorming oder besonders kreative Aufgaben empfiehlt es sich auch einmal auf die Hintergrundmusik zu verzichten. Stille fördert kreatives Arbeiten und problemlösendes Denken. Wer gar nicht auf eine leichte Geräuschkulisse verzichten mag, kann sich auch hier an Naturgeräuschen orientieren. Diese entspannen und steigern gleichzeitig die kognitiven Fähigkeiten.

Tipp: Mit der kostenlose App Noisli lassen sich ganz leicht verschiedene Hintergrundgeräusche mixen, um die für Sie beste Geräuschkulisse zu kreieren. 

Bevor Sie Ihre Arbeit mit Musik untermalen…

Wie so vieles ist auch Musik Geschmackssache. Einige finden Klassik öde, nicht jedem gefällt die Schlagerparade und andere bekommen bei Metal oder Rap Aggressionen. Bevor Musik also überhaupt im Büro abgespielt wird, ist die Zustimmung aller Kolleg:innen und vor allem auch des Arbeitgebers, beziehungsweise der Arbeitgeberin einzuholen. Sind alle mit der Einführung von Hintergrundmusik einverstanden, ist weiter zu beachten, dass die Lieder niemandem negativ auffallen dürfen. Meist eignet sich auch die Erstellung einer gemeinsamen und von allen genehmigten Playlist.

Unsere Spotify Lieblingsplaylists:

  • Sound of Silence von Filtr Austria: Sammlung klassischer Werke.

  • Für volle Konzentration sorgt auch die Hintergrundmusik - Playlist von Spotify mit ihren sanften Tönen.

  • Work Playlist 2021 / Homeoffice Music von Soave: Mix aus Clubsounds und Loungemusic, ideal für den Start in den Montag oder eher eintönige To Do’s. 

  • Für gute Laune sorgt garantiert die Playlist Lou Performance von Louisa Dellert. Voll gepackt mit echten Klassikern.

  • Nature Sounds veröffentlicht regelmäßig Naturgeräusche und entspannende Klänge.

Vorsicht: Kann man sich gar nicht einigen, ist die Verwendung von Kopfhörern zu empfehlen. Zu beachten ist jedoch, dass diese ihre Träger:innen schnell abschirmen können. In manchen Fällen werden Telefonklingeln oder Ansprachen von Mitarbeiter:innen nicht mehr gehört, diese haben jedoch oberste Priorität.

Fragen Sie sich immer:

- Möchten alle Ihrer Kolleg:inenn Ihre Musik mithören? Könnten sich manche dadurch gestört fühlen? Niemand sollte einer Geräuschkulisse ausgesetzt sein, die er oder sie als unangenehm empfindet.

- Haben Sie die Möglichkeit Kopfhörer zu tragen, um Kolleg:innen nicht Ihrer Playlist auszusetzen? Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Was die Konzentration des einen fördert, kann die des anderen mindern.

- Ist es Ihnen nicht möglich Kopfhörer zu tragen, weil es Sie in Ihrer täglichen Arbeit behindert oder den Kontakt mit Kund:innen stört, besteht die Möglichkeit sich mit Ihren Kolleg:innen auf eine Musikrichtung zu einigen?

- Stört lautes Musikhören den Kontakt mit Kund:innen?

Weiterhin: Singen Sie nicht mit. Zudem sollte jede:r im Büro die Möglichkeit haben, die Musik leiser zu machen - jederzeit. 

Mit einigen Verhaltensregeln im Hinblick auf das Hören von Musik, kann man im Büro sicher von den positive Eigenschaften von Musik profitieren. Zu beachten ist natürlich, dass sich der jeweilige Arbeitsbereich für das Musikhören eignet und weiter weder der Kundenkontakt noch die Kommunikation mit Kolleg:innen gestört wird.

Musikhören im Homeoffice

Auch im Homeoffice ist gegen das Hören von Musik während der Arbeitszeit nichts einzuwenden. Hinzukommt, dass Sie das Nutzen von Hintergrundmusik zuvor mit niemanden absprechen müssen. Die Empfehlungen bezüglich der Musikauswahl im Hinblick auf die verschiedenen Tätigkeiten gelten auch hier. Dennoch ist zu beachten, dass auch zu Hause die Musik nicht von der Arbeit ablenken darf, also beispielsweise nicht zu laut gewählt werden sollte. 

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