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Die tägliche Arbeit am Schreibtisch, vor allem das viele Sitzen, stellt für unsere Gesundheit eine große Belastung dar. Das Ärzteblatt nennt als mögliche Folgen eines unergonomischen Arbeitsplatzes unter anderem „Karpaltunnelsyndrom, Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen, Übelkeit, Burn-out-Syndrom und Schädigungen am Sehapparat.“ Darunter leiden die Konzentration und die Produktivität. Nicht selten müssen sich die Betroffenen sogar in ärztliche Behandlung begeben.
Durch die ergonomische Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes können Sie körperlichen Problemen vorbeugen. Eigentlich müsste Ihre Chefin oder Ihr Chef Ihr Heimbüro angemessen ausstatten und für gesunde Arbeitsbedingungen sorgen. Allerdings wird sich kaum eine Betriebsärztin oder ein Betriebsarzt zu Ihnen nach Hause verirren, um die Arbeitsbedingungen zu kontrollieren. Somit sind Sie bezüglich der ergonomischen Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes weitgehend auf sich allein gestellt. Manchmal genügen jedoch schon kleinere Optimierungen, die Sie problemlos selbst umsetzen können.
Geht es um das Thema "Ergonomisches Arbeiten im Homeoffice", stehen meist die Büromöbel im Vordergrund. Ebenso wichtig sind aber auch ein gesundes Raumklima und eine ordentliche Beleuchtung.
Die optimale Arbeitstemperatur am Arbeitsplatz wird mit 20 bis 22 °C beziffert. Höhere oder niedrigere Temperaturen führen bei den meisten Menschen zu einer deutlichen Abnahme der Konzentration und der Leistungsfähigkeit. Bezüglich der Luftfeuchtigkeit sind Sie mit Werten zwischen 40 und 60 % auf der sicheren Seite. Hier empfiehlt sich die Anschaffung eines Thermo-Hygrometers. Diese gibt es beispielsweise als App für das Handy. Die Smartphones der letzten Jahre sind mit leistungsstarken Sensoren ausgestattet und benötigen nur die entsprechende Software. Um die Raumfeuchtigkeit zu erhöhen, reicht es dann einen Behälter mit Wasser vor die Heizung zu hängen.
Ideal ist eine Mischung aus künstlichem und Tageslicht. Für die künstliche Beleuchtung empfiehlt sich eine Beleuchtungsstärke von 1.000 Lux in Kombination mit einer Farbtemperatur von mindestens 5.300 Kelvin. Die dazu passenden Leuchtmittel finden Sie bei Händlern unter dem Stichwort Tageslichtlampen. Auch hier gibt es Apps, mit denen sich die Lichttemperatur messen lässt. Prüfen Sie zuvor aber die Rezensionen zur Sensorqualität Ihres Handys, denn Lichtsensoren variieren teilweise stark in ihrer Qualität.
Leiden Sie unter Rückenschmerzen oder anderen körperlichen Beschwerden, ist das womöglich einer falschen Sitzhaltung geschuldet. Überprüfen Sie die Höhe Ihres Tisches. Küchentische sind meist zu hoch. Ist das der Fall, sollten Sie den Unterschied über die Sitzhöhe ausgleichen. Steht Ihnen nur ein Küchenstuhl zur Verfügung, der sich nicht verstellen lässt, können folgende Tipps weiterhelfen:
Wichtig ist, dass Ihre Füße festen Stand haben und Ihre Hüft- und Kniegelenke in einem 90°-Winkel stehen. Nutzen Sie für die Arbeit im Homeoffice einen Bürostuhl, sollten Sie die Sperre der Rückenlehne lösen. Das ermöglicht ein dynamisches Sitzen und bringt mehr Bewegung durch Haltungswechsel in den Büroalltag.
Arbeiten Sie mit einem Laptop, besteht die Gefahr, dass Sie zu sehr nach unten schauen. Stellen Sie das Gerät am besten auf ein dickes Buch oder eine Box. Zudem empfehlen sich eine externe Tastatur und Maus. Damit können Sie Ihre Arme und Hände freier bewegen und die Schulter- und Nackenpartie wird entlastet.
Verwenden Sie einen Monitor, sollten Sie ebenfalls auf die richtige Höhe achten. Ein leicht nach unten geneigter Blick schont den Nacken. Zudem sollte der Monitor so eingestellt sein, dass Ihr Blick senkrecht auf den Bildschirm trifft. Auch auf die richtige Entfernung sollten Sie achten. Am entspanntesten arbeitet es sich, wenn der Monitor mindestens eine Armlänge von Ihnen entfernt steht.
Digitale Medien können Sie auf unterschiedliche Weise in puncto ergonomisches Arbeiten unterstützen. So können Sie Ihre Augen schonen, indem Sie abwechselnd am Laptop, am Tablet, am PC-Monitor oder auf Papier lesen. Zudem erleichtern es Ihnen mobile Geräte, die Orte zum Lesen zu wechseln und dabei unterschiedlichste Körperhaltungen einzunehmen. Dadurch vermeiden Sie schmerzhafte Verspannungen durch eine immer gleiche Sitzposition. Darüber hinaus sind verschiedene Apps verfügbar, mit denen Sie Ihren Arbeitsplatz und Ihre Arbeit ergonomischer gestalten können.
Smarte Apps überprüfen mithilfe von Fragen und Checklisten die Ergonomie in Ihrem Heimbüro. Bei einigen können Sie die Ist-Situation per Foto aufnehmen, die Maße Ihres Arbeitsplatzes eintragen und anhand dieser Vorgaben die Optimierung starten. Die Beleuchtung in Ihrem Homeoffice lässt sich mit solchen Tools ebenso messen wie der Lärmpegel. Zum Teil stellen die kleinen Programme auch Anleitungen und Videos zur ergonomischen Einrichtung Ihres Büros zur Verfügung und halten Tipps zur korrekten Ausrichtung von Monitor, Maus, Tastatur und Co. bereit. Einige Apps bieten außerdem die Möglichkeit, Ihren Problembereich zu benennen und geben Ihnen Anleitungen und Empfehlungen für eine praktikable Lösung.
Auch wenn es um gezielte Bewegungspausen im Arbeitsalltag geht, können Sie sich von digitalen Medien helfen lassen. Einige Apps für ergonomisches Arbeiten enthalten Übungsprogramme für zwischendurch, die problemlos direkt am Arbeitsplatz durchführbar sind. Schon wenn Sie zwei bis drei Minuten täglich in die Übungen investieren, können Sie den bürotypischen Bewegungsmangel etwas ausgleichen und die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme vermeiden.
Vergessen Sie des Öfteren, Pausen einzulegen, bieten digitale Medien ebenfalls Unterstützung. So gibt es Apps, die beim Hochfahren des PCs automatisch starten und ab diesem Zeitpunkt immer wieder kleine Pausen in Ihren Büroalltag einbauen. Dabei verdecken sie für mehrere Sekunden den Bildschirm, um Sie am Weiterarbeiten zu hindern. Sie haben währenddessen die Gelegenheit, sich zurückzulehnen, Ihre Augen auszuruhen und Ihre Gedanken schweifen zu lassen. Nach einigen dieser Mikro-Pausen folgt eine längere, die Ihnen die Möglichkeit bietet, die Fenster zu öffnen und frische Luft hereinzulassen oder Dehnübungen zu machen.
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